Bei dem alten Fest Feralia handelt es sich um ein Familienfest, welches jährlich am 21. Februar in Rom zelebriert wurde. Es bezweckte hauptsächlich Frieden und Liebe zu Ehren der verstorbenen Seelen.
Pflege der Gräber und Opfer für die Toten
Römische Bürger wurden aufgefordert, für diese Seelen Opfer an die Gräber zu bringen, um die in Lebzeiten zugefügten Beleidigungen zu sühnen. Diese Opfergaben bestanden hauptsächlich aus Kränzen, einer Prise Salz, Getreide oder Brot, getränkt in Wein und Veilchen. Dadurch sollten die Toten besänftigt werden.
Es wurde gesagt, wenn man die Gräber seiner verstorbenen Ahnen vernachlässigte, würden die Toten aufstehen und wütend, heulend und weinend durch die Gassen der Stadt ziehen. Deshalb gab es nur eines, die Gräber fortwährend zu pflegen und Opfer zu bringen, um die Toten zu besänftigen.
Öffentliche Trauer
Wegen der öffentlichen Trauer wurden Hochzeiten jeglicher Art an diesem Tage untersagt. Verboten waren ebenfalls alle Anbetungen von Göttern und Weihrauch auf den Altären. Ebenso durfte kein Feuer an Herden entzündet werden.
Das sogenannte „Liebesmahl“ an Feralia diente dazu, alle Familienstreitigkeiten und Auseinandersetzungen zu schlichten.
Feralia – Ursprung für Allerheiligen und Halloween
Das aus dem Lateinischen kommende Wort Feralia bedeutet „Totenfest“. Da sich die römischen und keltischen Feste in all den Jahren vermischten, jedoch nicht abzuschaffen waren, kann man heute nur noch annehmen, dass sich daraus irgendwann das Fest „Allerheiligen“ entwickelte, das sich auf den 1. November verlegte. Heute gedenkt man an diesem Tage nicht mehr nur den Heiliggesprochenen, sondern allen verstorbenen Verwandten.
Um noch weiter zu gehen, wurde der Tag vor „Allerheiligen“ zum Halloween (All Hallow’s Eve) gemacht. Diese Tradition kam in der Mitte des 19. Jahrhunderts nach Amerika, hat sich bis heute gehalten und sogar große Teile von Europa erreicht. Das „Totenfest“ entwickelte sich zu einem sehr beliebten Tag (oder besser gesagt Nacht) für die Kinder. Obwohl nur die wenigsten genau wissen, was dabei „gefeiert“ wird, ist es erstaunlich, wie weit die Geschichte zurückführt!
Feralia, Parentalia und Lemuralia
Beide Feste Feralia und Parentalia hängen sehr eng miteinander zusammen. Parentalia ist ein Fest für die toten Ahnen, ein Totenkult, der bereits am 13. Februar beginnt. Er endet am 21. Februar mit dem Hauptfest der Feralia. Viele Opfer und Geschenke werden den Verstorbenen dargebracht, die zur eigenen Familie gehörten.
Das Fest Lemuralia hingegen wird erst im Mai gefeiert und soll die Geister von allen verstorbenen Menschen vertreiben, die in unserer Welt ihr Unwesen treiben und spuken. Hier werden also eher die bösen Geister angesprochen.
Quellen
- Beitragsbild: Verstorbene Seele, Adobe Stock.
- Gräber, Adobe Stock.