Einige Bräuche an Pfingsten sind nur noch in wenigen Regionen zu finden: die Pfingstbraut, die Pfingsthochzeit und der Pfingstritt.
Die Pfingstbraut
Dieser Pfingstbrauch findet sich noch in einigen Regionen. Ähnlich wie beim Pfingstochsen erhalten Mädchen, welche als letzte aus den Federn kommen oder sich verspäten, den Namen Pfingstbraut oder Pfingstjungfer.
Außerdem müssen sich die Mädchen dann oft noch einen Neckvers anhören, wie z. B.:
Pfingstbraut, du faule Haut !
Wärst du eher aufgestanden,
wärst du nicht in unseren Banden!
Eine Redensart „Pfingstwasser macht schöne Jungfern“ erinnert an alte Regenzauber. So ist in alten Brauchtumsbüchern zu lesen, dass sich Mädchen, welche sich am Pfingstsonntag das Gesicht mit dem ersten Frühtau waschen, bestimmt den besten Tänzer und die zarteste Haut bekommen.
Eine andere Rolle spielt die Pfingstbraut in einem Ort namens Kötzting.
Die Pfingsthochzeit in Kötzting
Nach seiner Ernennung erwählt sich der Pfingstbräutigam eine Pfingstbraut und zwei Brautführer. Nach dem Ende des Pfingstrittes bewirtet der Pfingstbräutigam die Burschenschaft in seinem Elternhaus.
Gemeinsam mit den Burschen zieht dann das Pfingstbrautpaar grüßend durch die festlich geschmückte Stadt zum Haus des Gastes, wo die Pfingsthochzeit gefeiert wird. Natürlich hat die Pfingsthochzeit nur symbolischen Charakter. Die Pfingstbraut und die Brautführer müssen wie der Pfingstbräutigam ledig, katholisch und vom Ort sein.
Der Pfingstritt zu Kötzting
Der Pfingstritt zu Kötzting ist einer der ältesten Bräuche an Pfingsten und zählt zu den größten berittenen Bittprozessionen Europas. Er geht auf ein Gelöbnis aus dem Jahre 1412 zurück. In einem Dorf, einige Kilometer von Kötzting entfernt, lag ein Mann im Sterben und bat um die Sterbesakramente.
Da sich der Pfarrer ohne Schutz nicht auf den Weg machen wollte, boten ihm die Kötztinger Burschen Geleit an. Nach glücklicher Rückkehr wurde gelobt, den Ritt jedes Jahr zu wiederholen. Seither ziehen Jahr für Jahr am Pfingstmontag über 900 Reiter betend auf geschmückten Pferden und in alten Trachten den Weg hinaus und wieder zurück.
Die Reiterprozession
Unter dem feierlichen Geläut der Kirchenglocken verlassen Bürger und Bauern auf festlich geschmückten Pferden betend die Stadt, das uralte Gelöbnis erneuernd. Die Reiterprozession wird angeführt vom Kreuzträger. Ihm folgen Laternenträger, Fanfarenbläser, Geistlicher Offiziator mit Mesner und Ministranten. Hinter ihnen reitet der Pfingstbräutigam mit den beiden Brautführern.
Quellen
Beitragsbild: Pfingstrose, Pixabay.
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