Am 09. November 1989 war es endlich so weit, die Mauer zur DDR fiel bzw. begann zu fallen. Die Öffnung der Grenze versetzte Berlin – Ost und West – in einen Freudentaumel. Es kam zu spontanen Feiern, Verbrüderungen und zu ekstatischen Ausbrüchen. In den Straßen und auf der Mauer wurde getanzt und erste Teile der Mauer entfernt. Am 03. Oktober 1990, also knapp ein Jahr später, kam es dann zur Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland.
Bau der Mauer
Die Mauer wurde am 13.8.1961 errichtet. Die damalige Sowjetunion unter Chruschtschow erhöhte die internationalen Spannungen, und auch der Druck auf West-Berlin wuchs. Das hatte einen Anstieg der Flüchtlingsströme aus der DDR zur Folge.
Die wirtschaftliche Situation verschärfte sich, da viele Flüchtlinge im arbeitsfähigen Alter waren. Um ein Ausbluten des Staates zu verhindern, wurde Ost-Berlin durch Volkspolizei und NVA abgeriegelt und eine Mauer gebaut, welche man im Laufe der Jahre zu einer hermetisch schließenden Absperrung weiter ausbaute. Fast 500 Menschen verloren bis 1989 an dieser Grenze ihr Leben.
Meine Gedanken vor dem Mauerfall
Für mich persönlich stellte sich dieses Bauwerk wie ein Rätsel dar. Aus der ehemaligen DDR stammend, stand ich als Kind so oft davor und überlegte, was wohl dahinter sein würde. In meiner Naivität glaubte ich, dass es ja nur dieser Betonklotz ist, den man überwinden muss, zu sehen, was sich dahinter verbirgt.
Erst viel später zeigten mir Fotos das tatsächliche Ausmaß dieser Anlage. Ich fragte mich immer, warum ich erst Rentner sein muss, um dieser anderen Welt zu begegnen. Die Neugier bekam ihren Lauf durch die Bilder, die uns tagtäglich im Fernsehen gezeigt wurden. Wenn etwas unerreichbar scheint, dann steigert sich der Wille, diese Unerreichbarkeit doch zu erreichen, zumal es in diesem Fall kein Abstraktum war, sondern sichtlich greifbar.
Wie erlebte ich den Fall der Mauer?
Vieles deutete ja auf dieses Ereignis hin, doch letztlich kam es für alle so überraschend. Denn in dieser Art und Weise hatten es wohl die wenigsten erwartet. Aus der Öffnung der Berliner Mauer am 9.11.1989 wurde der eigentliche Fall der Mauer. Ich lebte zu diesem Zeitpunkt nicht in Berlin, fuhr aber 4 Wochen später in einem völlig überfüllten Zug in diese Stadt, um endlich zu sehen, was ich sehen wollte. Die Grenzsoldaten kontrollierten mit einem Schmunzeln im Gesicht unsere Pässe. Dann gingen wir durch die aufgebrochene Grenzlandschaft. Alle schienen aufzuatmen, wenn man bedenkt, dass die Sache auch anders hätte losgehen können.
Menschen klopften Mauersteine ab. Es ging wohl zunächst um Erinnerungsstücke, was etwas argwöhnisch und unsicher von Soldaten der NVA beobachtet wurde. Aber Streit wollte niemand mehr und so ließ man es geschehen. Das waren die Anfänge vom realen Fall der Mauer und die Menschen bewegten sich, wie in einem großen Rausch.
Für die Zukunft wäre es schön, wenn man sich an diese Augenblicke erinnert und dieser Wall auch in den Köpfen der Leute wegfällt. Selbst heute noch haben „Westberliner“ Probleme damit, die östlichen und die „Ostberliner“ die westlichen Bezirke aufzusuchen. Die Zeit wird es hoffentlich mit sich bringen, dass auch diese Voreingenommenheit fällt.
Tag der Deutschen Einheit – gesetzlicher Feiertag
Am 03.10.1990, also fast ein Jahr nach dem Mauerfall, kam es zur Wiedervereinigung. Das bedeutet: Ostdeutschland wurde als Staat aufgelöst und der Bundesrepublik Deutschland angegliedert. Seitdem ist der 3. Oktober auch ein gesetzlicher Feiertag. Er löste den Nationalfeiertag, der am 17. Juni gefeiert wurde, ab, der für die Hoffnung stand, dass die Teilung Deutschlands überwunden wird.
Quellen
Wikipedia (zuletzt aktualisiert: 11. September 2022), Berliner Mauer.
- Beitragsbild: Brandenburger Tor in Berlin, Adobe Stock.
- Berliner Mauer, Pixabay.
- Mauer 1989, Pixabay.
- Mauer mit Loch, Adobe Stock.