Eingeladen zur Hochzeit – der Hochzeits-Knigge

Auch wenn heute vieles auf Hochzeitsfeiern etwas lockerer gesehen wird als früher, gibt es doch einige Regeln, die jeder kennen sollte, wenn zur Hochzeit eingeladen wurde. Gute Umgangsregeln stehen in keinem Widerspruch zu einer lebendigen Feier, ganz im Gegenteil!

Es gibt viele Brautpaare, die heutzutage keine klassische Hochzeit feiern wollen, sondern sich ihren Rahmen selbst wählen. Aber auch hier gilt es, einige Umgangsregeln zu beherzigen, damit man sich mit anderen Menschen wohlfühlt und die Feier genießen kann. Wenn Sie also zur Hochzeit eingeladen wurden, keine Panik – informieren Sie sich einfach über die wichtigsten Verhaltensregeln.

Sagen Sie rechtzeitig zu

Geben Sie dem Brautpaar immer frühzeitig Bescheid, ob Sie kommen und wen Sie mitbringen. Wenn auf der Einladung ein Datum angegeben ist, zu dem eine Zu- oder Absage gewünscht wird, dann sollten Sie sich auch daran halten. Denn egal, ob traditionelles Fest oder lockere Party, eine rechtzeitige Zusage ist ein Ausdruck von Höflichkeit. Das Hochzeitspaar muss für seine Planung wissen, wie viele Gäste kommen wollen.

Passende Geschenke

Eingeladen zur Hochzeit - Hochzeitsgeschenke
Für die Hochzeitsgeschenke gibt es normalerweise einen Geschenktisch.

Wenn Sie zur Hochzeit eingeladen wurden, dürfte einer Ihrer ersten Fragen lauten, welches Geschenk am besten passt.

Stimmen Sie sich bei Sachgeschenken mit dem Brautpaar ab. Oft gibt es eine Wunschliste. Wenn es die nicht gibt, fragen Sie ruhig direkt beim Brautpaar oder bei engen Freunden (den Trauzeugen) nach. So können Sie sich sicher sein, das Richtige beizutragen. Vielleicht können Sie sich auch mit mehreren Gästen zu einem gemeinsamen Geschenk zusammentun.

Packen Sie Ihr Geschenk schön ein und fügen eine Karte hinzu, auf der Ihr Name steht. So erleichtern Sie es dem Brautpaar, ihr Dankesschreiben an den richtigen Empfänger zu schicken.

Ein Geldgeschenk steht übrigens gar nicht unter dem Verdacht der unkreativen Einfallslosigkeit. Das Brautpaar kann sich damit selber das Gewünschte ermöglichen. Geldgeschenke sind an Hochzeiten sehr verbreitet und können sehr ansprechend gestaltet werden. Doch beherzigen Sie den nachfolgenden Tipp.

Verpacken Sie die Scheine bzw. Münzen diskret, denn es zeugt von gutem Ton, nicht allen Gästen den Betrag auf die Nase zu binden. Das gilt auch für Geldgeschenke, die man selbst gebastelt hat. Sie können zum Beispiel in eine kleine ansprechende Geschenktüte gegeben werden und sind dann nur für die Augen des Paares bestimmt. Damit sie unauffällig bleiben, vermeiden Sie zu „originelle“ Verpackungsideen, die nur schwer zu öffnen sind oder auf die falsche Fährte führen.

Die richtige Kleidung

Hochzeitsknigge - die richtige Kleidung
Eingeladen zur Hochzeit: Männer tragen normalerweise einen Anzug.

Die Farbe Weiß überlassen Sie der Braut. Natürlich können Sie helle Farben, z. B. Cremefarben tragen, aber achten Sie auf eine deutliche Musterung. Als Frau sollten Sie nie mit der Braut konkurrieren. Alle Blicke sollen sich auf die Braut richten. Sie steht im Mittelpunkt.

Auf der ganz sicheren Seite sind Sie mit Schwarz. Ob festlich oder schlicht, machen Sie einfach von der Art der Veranstaltung abhängig. Vielleicht passt auch ein schlichteres Kleid für tagsüber, und abends zur Party darf es dann etwas Raffinierteres sein.

Wenn es sich nicht um eine spezielle Mottohochzeit handelt, ist für Männer immer noch der Anzug angesagt. Traditionell ist er eher dunkel, aber an heißen Tagen, darf es ruhig ein festlicher heller Anzug aus feiner Baumwolle oder Leinen sein.

Wenn Sie das Brautpaar um eine bestimmte Kleiderordnung bittet, z. B. in Schwarz und Weiß zu erscheinen, dann sollten Sie sich daran halten. Oft wählt dann das Brautpaar eine eigene Farbe z. B. Rot für die Braut.

Pünktlich bei der kirchlichen Trauung

Pünktlich in der Kirche
Eingeladen zur Hochzeit: Pünktlichkeit ist fast am wichtigsten.

Planen Sie deshalb Ihre Anfahrtszeit großzügig, und informieren Sie sich vorher über den genauen Ort der Trauung. Wenn Sie eine halbe Stunde vor Beginn der Trauung zur Stelle sind, sind Sie nicht zu früh, sondern können sich auch noch ein wenig einstimmen und andere Gäste begrüßen.

Kommen Sie zur Trauung keinesfalls zu spät, denn es handelt sich um eine Zeremonie, die sehr störanfällig ist. Plötzlich knarrende Türen und hallende Schritte ziehen die Aufmerksamkeit aller vom Brautpaar weg. Plötzlich stehen Sie im Mittelpunkt …

Wenn Sie nicht nur zur Hochzeit eingeladen wurden, sondern auch noch Trauzeuge sind, gilt das umso mehr. Geben Sie dem Brautpaar Sicherheit und machen Sie es nicht noch nervöser, indem Sie erst kurz vor Beginn der Zeremonie erscheinen.

Nutzen Sie die Zeit für einen kleinen Plausch mit den Gästen und tragen Sie mit einer entspannten Haltung zu weniger Nervosität bei.

Wann gratulieren?

Nach der Trauung wird das Brautpaar, meist vor der Kirche oder vor dem Standesamt, beglückwünscht. Gratulieren Sie zuerst dem Brautpaar und dann den Eltern des Brautpaares. Wenn Sie einem der Gratulanten nicht bekannt sein sollten, dann gratulieren Sie erst und stellen sich dann vor. Erklären Sie dabei kurz, in welchem Verhältnis Sie zu Braut bzw. zum Bräutigam stehen.

Wann gratulieren?
Zuerst dem Brautpaar gratulieren, dann seinen Eltern.

Die Geschenkübergabe

Überreichen Sie Ihre Geschenke nicht bei der Gratulation, sondern warten Sie bis zur anschließenden Feier. Üblicherweise wird es einen Geschenktisch o. ä. geben, auf dem Sie Ihr Geschenk legen können.

In der Regel werden die Geschenke auch nicht gleich ausgepackt, sondern vom Brautpaar am nächsten Tag in Augenschein genommen.

Tipp für Männer mit ihrem Jackett

Warten Sie auf jeden Fall, bis der Bräutigam sein Jackett auszieht, und behalten Sie das Ihre auf jeden Fall so lange an.

Der Eröffnungstanz

Der Eröffnungstanz gehört traditionell ganz dem Brautpaar – und zwar ihm allein.
Dann finden sich die Eltern ein, als Nächstes tanzt die Braut mit Schwiegervater und der Bräutigam mit der Schwiegermutter. Danach mischen sich die Gäste unter die Tanzenden.

Wenn Sie von der Braut oder dem Bräutigam zum Tanzen aufgefordert werden, sollten Sie sich unbedingt darauf einlassen.

Eingeladen zur Hochzeit: Der Hochzeitstanz
Der Eröffnungstanz gehört dem Brautpaar.

Keine Kritik oder Korrekturen

Es gibt keine Regel, wann die Torte angeschnitten wird. Erlaubt ist, was dem Brautpaar gefällt. Deshalb sollten Sie sich immer mit Korrekturen oder gar Kritik zurückhalten.

Zudem gibt es zahllose, unterschiedliche Hochzeitsbräuche – wer kennt die schon alle? Wenn also die Hochzeitstorte bereits an der Kaffeetafel aufgeschnitten wird: Warum nicht? Die Regel: „Keine Kritik oder Korrekturen“ gilt auch für alle anderen Bräuche und Aktionen, die bei der Hochzeit stattfinden.

Eine Rede halten?

Wollen Sie mit einer Rede, einem Spiel oder etwas anderem zum Hochzeitsfest beitragen? Wenn das der Fall ist, achten Sie darauf, dass der Rahmen des Fests keinesfalls zeitlich oder inhaltlich gesprengt wird.

Am besten sprechen Sie sich vorher mit den Eltern oder den Trauzeugen ab. Denn meistens wissen sie über den genauen Ablauf des Festes Bescheid oder organisieren es sogar selber. Stimmen Sie einfach mit ihnen den passenden Zeitpunkt für Ihre Einlage ab.

Vorsicht: Verzichten Sie auf Anzügliches und lassen Sie Schwänke aus der Kinder- oder Jugendzeit des Brautpaares am besten ganz weg. Auch harmlose Geschichten könnten dem Brautpaar unangenehm sein, zumal der heutige Tag doch von einer ganz anderen Stimmung lebt.

Extrawünsche und Fragen

Im Restaurant sollten Sie sich von Ihrer manierlichen Seite zeigen. Extrawünsche, etwa was die Tischordnung oder die Speisenfolge angeht, sollten Sie unterlassen.

Wenn Sie Fragen zum Fest haben, dann überfordern Sie besser nicht das Brautpaar, das sich mit Sicherheit nicht um jedes Detail kümmern kann. Wenden Sie sich stattdessen an diejenigen Freunde, Verwandten oder Trauzeugen, die die Organisation des Festes im Blick haben.

Viel Freude bei der Hochzeitsfeier und ein respektvolles Miteinander!

Zur Übersicht: Der schönste Tag …

Quellen

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