Die Lupercalien (lateinisch „lupercalia“), waren im alten Rom das Hauptfest zu Ehren des Herdengottes Faunus. Es handelte sich um ein Reinigungs- und Fruchtbarkeitsfest, das Mitte Februar stattfand.
Der Gott Faunus wurde auch als Wolfsgott oder Wolfsabwehrer bezeichnet und als Beschützer der Bauern und Hirten verehrt.
Wer war der Herdengott Faunus?
Faunus (auch Faun) ist ein alter italienischer Gott der Natur und des Waldes. Er beschützt die Bauern, Hirten, ihr Vieh und ihre Äcker. Sein weibliches Gegenstück ist Fauna. Sie ist die Tochter, Schwester oder Frau von Faunus. In der griechischen Mythologie ist Faunus der Hirtengott Pan.
Faunus wurde später als Mischwesen von Mensch und Ziegenbock aufgefasst und dargestellt. Es konnte sich auch um mehrere Naturgeister handeln, die in Gruppen auftreten. Dann nannte man sie Fauna (lat.) oder Faune (deutsch). Sie entsprechen im Alten Griechenland den Satyrn.
Lupercalia – Parallelen zum Valentinstag
Der Festtag der „Lupercalia“ fand am 15. Februar statt. Es handelt sich um ein Datum, das heute am 14. Februar durch den Valentinstag ersetzt wird. Der Valentinstag gilt als Fest der Liebenden und erinnert die Christen an den Märtyrer „Valentinus“, der nach der Überlieferung enthauptet wurde.
Die Lupercalien waren ein Reinigungs- und Fruchtbarkeitsfest. Man verabschiedete den Winter und erwartete sehnlichst den bevorstehenden Frühling. Hier ist eine Parallele zum Valentinstag zu sehen – der herannahende Frühling und das Erwachen der Sinnesfreuden.
Wie wurden die „Lupercalien“ in Rom gefeiert?
Laut Legende gehen die „Lupercalien“ sogar auf Romulus, einen der Begründer Roms zurück. Mit diesem Festakt wurde bis in die Spätantike der Frühling eingeleitet. Gleichzeitig diente er wohl auch als Fest der Sühne und der Fruchtbarkeit.
Festzug zur Heiligen Grotte Roms
Der Festzug führte am Palatin vorbei, einem der sieben Hügel Roms. In der heiligen Grotte „Lupercal“ war ein Bild des Faunus ausgestellt, dem man Tiere und Früchte als Opfergaben darbrachte. Auf Befehl von Kaiser Augustus wurde die Grotte „Lupercal“ zu einem heiligen Ort. Mit diesem Erlass feierte man die Stadtgründung Roms nach allen Regeln der Kunst.
Das Opfermahl – Schlachtung eines Bocks
Die „Lupercalien“ begannen mit der Schlachtung eines Bockes und einem anschließenden Opfermahl. Teil der Zeremonie war auch, dass junge Männer aus guten Familien mit einem vom Tieropfer noch blutigen Messer an der Stirn berührt wurden. Danach wurden diese Spritzer des Blutes von anderen Festteilnehmern wieder entfernt. Historiker vermuten, dass dieser Brauch an zurückliegende Menschenopfer erinnern sollte.
Felle als rituelle Bekleidung
Nach dem Opfermahl banden sich die nackten Priester der „Luperci“ die Felle der geschlachteten Böcke um die Hüfte. Sie zerschnitten weitere Felle zu Riemen. Ehefrauen, die den Priestern auf der Straße begegneten, ließen sich nach Brauchtum mit dem Riemen in die Hand schlagen, wenn sie sich Kindersegen erhofften.
An diesen Festen der Priestergemeinschaft der „Luperci“ nahmen der römische Kaiser und andere hochrangige Persönlichkeiten teil. Es handelte sich wohl sogar um drei unterschiedliche Priestergruppen, die den Gott Faunus verehrten und die Lupercalia Feste leiteten.
Quellen
- Wikipedia (zuletzt aktualisiert: 07.02.22), Lupercalien.
- Wikipedia (zuletzt aktualisiert: 06.04.22) Faunus.
- Beitragsbild: Pan bzw. Faunus, Pixabay.
- Wolf, Adobe Stock.