Saturnalia – Aufhebung von Rangunterschieden

Saturnalia (auch Saturnalien) war ursprünglich ein einziger Festtag der Römer, welcher im Jahre 497 vor Christus ins Leben gerufen wurde. Dieser, erst mit der julianischen Kalenderreform Caesars anerkannte Feiertag, auch genannt „Nefas Piaculum“, sollte den Gott Saturn ehren und wurde jährlich am 17. Dezember, also kurz vor Weihnachten, zelebriert.

Opfer- und Geschenktag

Vor besagter Kalenderreform galt der 17. Dezember als Endoitio Exitio Nefas, worunter man sich einen Opfertag vorstellen darf. Das, was man allerdings heute unter „Saturnalien“ versteht, war eine Anreihung von Festtagen, welche vom 17. Dezember bis zum 23. und teils sogar bis zum 30. Dezember ging.

Saturnalia

Das Gründungsdatum dieses Festtags bzw. dieser Festtage hängt mit der Gründung des Saturntempels im Forum Romanum zusammen.

Zunächst zelebrierte man die Saturnalia mit einem vor dem Saturntempel geopferten Tier und einem für alle Bürger zugänglichen Mahl. Außerdem war es Sitte, sich gegenseitig Geschenke zu machen. Alle öffentlichen Einrichtungen und Anstalten wurden zu diesem Zweck geschlossen. Stattdessen gab es große Gladiatorenspiele in den wohl gefüllten Arenen.

„Fest der Sklaven“ – Umkehrung der Rollen

Die wohl bedeutendste Eigenschaft der Saturnalia war, dass während besagter Festtage jegliche Ständeeinteilung aufgehoben war und manchmal sogar umgekehrt wurde. So kam es, dass manche Herren ihre Sklaven bedienten und die Welt ein wenig Kopf stand. Dieses Ritual war eine Anlehnung an die Sitten und die Nächstenliebe des Goldenen Zeitalters, weshalb die Saturnalien teilweise auch „Fest der Sklaven“ genannt wurden.

Saturnalienfürst – König des Trinkens

Wein

Abgesehen davon, stellte man Kriegshandlungen und Verurteilungen von Gefangenen während der Festlichkeiten ein. Des Weiteren wählte man einen sogenannten „Saturnalicus princeps“, was Saturnalienfürst bedeutet. In manchen Kreisen wurde dieser aber auch „rex bibendi“ genannt.

Das bedeutet „König des Trinkens“ und ist auf den überdimensionalen Weinkonsum während der Saturnalien zurückzuführen. Das war allerdings nicht das einzige Konsummittel. Auch das Glücksspiel um Geld in Form von Würfeln war allseits beliebt und erlaubt. Es zeigt sich also, dass die Moral der Römer während der Saturnalien lockerer war, als zu jeder anderen Zeit des Jahres.

Auch heute wird das Fest an einigen Universitäten von Studenten und Professoren gefeiert, um an diesen alten Brauch zu erinnern, insbesondere an die Aufhebung der Rangunterschiede.

Quellen

Beitragsbild: Schrift Saturn, Adobe Stock.

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