Wer schon einmal an einer russischen Hochzeit teilgenommen hat, weiß, dass sie sich in einigen Punkten von einer deutschen Hochzeit unterscheidet. So gibt es definitiv ein paar Must-haves, die auf keinen Fall fehlen dürfen, wenn es darum geht, ein Event dieser Art auszurichten. Zum Beispiel gehört zu einer russischen Hochzeit ein Tamada dazu, der sich um die Moderation und den Ablauf der Feierlichkeiten kümmert. Informieren Sie sich über die Traditionen typisch russischer Hochzeiten und lassen Sie sich inspirieren.
Traditionen, die zu jeder Hochzeit passen
Wenn eine Hochzeit bevorsteht, geht es immer um Fragen, wie gefeiert werden soll, welche Traditionen übernommen und welche Ideen umgesetzt werden sollen. Dabei ist es hilfreich, sich auch über bewährte und lebendige Traditionen anderer Nationalitäten zu informieren. Fangen Sie frühzeitig mit Ihrer Planung an, mehrere Monate vor Ihrem Hochzeitstermin. 12 bis 18 Monate dürfen es schon sein, denn viele begehrte Locations sind ausgebucht und entsprechend lang die Warteliste. Wer frühzeitig beginnt zu planen, kann sicherstellen, dass am „großen Tag“ auch wirklich alles perfekt ist.
Wer eine russische Hochzeit plant, zum Beispiel in NRW, sollte ein paar Details berücksichtigen. Wie genau die Feier gestaltet wird, ist natürlich auch immer von den persönlichen Interessen des Paares abhängig. Die folgenden Abschnitte zeigen beliebte Möglichkeiten auf und zeigen gleichzeitig, wie einfach es ist, auch in Deutschland eine russische Hochzeit zu feiern. Bei den folgenden Events treffen Kultur, Tradition und selbstverständlich auch jede Menge Spaß aufeinander.
Ein Tamada oder eine Tamada
Keine typisch russische Hochzeit kommt ohne einen Tamada oder eine Tamada aus. Bei dieser Person handelt es sich um den Moderator oder die Moderatorin der Hochzeitsfeier. Die Aufgabe eines Tamada besteht darin, das Paar und seine Gäste durch den Abend zu geleiten. Klassische Aufgaben, die dem Tamada übertragen werden, sind unter anderem das Ausrichten von Spielen, das Halten von Reden und das Realisieren eines festgesetzten Zeitplans. Anders ausgedrückt: Ein Tamada sorgt dafür, dass alle Abläufe zum richtigen Zeitpunkt stattfinden.
Ganz nebenbei ist ein Tamada aus NRW auch erster Ansprechpartner, wenn es beispielsweise darum geht, das Paar im Rahmen der Hochzeitsfeierlichkeiten zu überraschen. Im Idealfall wird ein Tamada schon frühzeitig bestellt. Genau das bietet die Möglichkeit, alle Details liebevoll und detailliert zu planen.
Zu guter Letzt kann ein Tamada auch zu einer wichtigen Bezugsperson für die Trauzeugen werden. Immerhin verfügt der Moderator in der Regel über weitreichende Erfahrungen beim Ausrichten von Hochzeitsfeierlichkeiten, ist immer ansprechbar und hat bei Fragen den ein oder anderen Tipp parat.
Der Schuhklau, organisiert vom Tamada
Auch beim Schuhklau handelt es sich um eine typisch russische Tradition, die für viele zu einer perfekten Hochzeit dazugehört. An dieser Stelle kommt ebenfalls wieder ein Tamada ins Spiel.
Der Tamada wird im Laufe der Feier erklären, dass ein Brautschuh entwendet wurde. Häufig kreiert der Moderator eine besonders abenteuerliche Geschichte, in deren Zusammenhang es die Aufgabe der Gäste ist, den Brautschuh wieder zurückzukaufen. Zum Beispiel kann er im Vorfeld bestimmte Gäste darum bitten, sich als Diebe zu verkleiden. Ihre Aufgabe ist es dann, mit dem besagten Schuh von Gast zu Gast zu gehen und Geld einzusammeln. Das Geld kommt den frisch Verheirateten zugute.
Wer im Zusammenhang mit dieser Tradition nicht negativ auffallen möchte, ist gut beraten, immer ein wenig Bargeld bei sich zu haben.
Brot und Salz als erste Geschenke
Während es in Deutschland üblich ist, Menschen, die in eine neue Wohnung einziehen, Brot und Salz zu schenken, spielen diese beiden Präsente in Russland im Rahmen von Hochzeiten eine wichtige traditionelle Rolle.
In der Regel sind es die Eltern der Brautleute, die ihren Kindern einen Laib Brot und etwas Salz überreichen. Die Aufgabe des Brautpaares ist es, etwas von dem (mit etwas Salz bestreuten) Brot zu essen. Wer es beim ersten Mal schafft, das größere Stück abzubeißen, hat (laut Tradition) im Eheleben mehr zu sagen.
Ob sich die Eltern der Brautleute dazu entscheiden, das Brot selbst zu backen oder zu kaufen, bleibt ihnen selbst überlassen. Traditionell wird der Laib jedoch immer in einem weißen Handtuch überreicht. Es soll den beiden Frischvermählten Glück bringen und symbolisch aufzeigen, dass die Eltern mit der Ehe einverstanden sind.
Die Hochzeitssuppe vor dem Essen
Vor dem eigentlichen Essen wird bei russischen Hochzeiten traditionell eine besondere Hochzeitsuppe serviert. Denn sie ist im Gegensatz zu den nachfolgenden Gerichten sehr einfach gehalten: Es handelt sich um eine Hühnerbrühe mit Nudeln. Wer diesen Brauch in seiner traditionellen Weise ausüben möchte, sollte darauf achten, dass besagte Suppe ausschließlich von ledigen und männlichen Gästen serviert wird. Manchmal sorgt ein Tamada für die angemessene (Ver)-Kleidung der männlichen und ledigen Köche.
Auch die Tischdeko und Festdeko spielt für die kulinarischen Genüsse eine wichtige Rolle. Klassischerweise fällt sie im Zusammenhang mit russischen Hochzeiten besonders opulent aus.
Das Lüften des Schleiers
Kurz vor Mitternacht ist es bei russischen Hochzeiten Tradition, den Schleier der Braut zu lüften und den ersten Tanz (als Ehepaar) zu tanzen. Dazu finden sich alle Gäste auf der Tanzfläche ein und bilden einen Kreis.
In der Mitte werden zwei Stühle aufgestellt und das Brautpaar nimmt darauf Platz. Traditionell lüftet die Mutter der Braut, deren Schleier. Das ist das Zeichen dafür, dass die Braut in den Stand einer Ehefrau wechselt. Nachdem die Braut eine Ehefrau geworden ist, steht für beide der erste Tanz als Ehepaar an.
Ein Tamada sorgt dafür, dass dieser wichtige Moment würdevoll und romantisch begangen wird. Das bedeutet unter anderem, die Uhrzeit im Blick zu behalten, alle Gäste richtig zu positionieren und dem DJ Anweisungen für die passende Musik zu geben. Dadurch kann sich das Brautpaar entspannen und den ersten Tanz als Ehepaar voll und ganz auskosten.
Geschenke, abgestimmt durch den Tamada
Geschenke gehören – ebenso wie bei einer deutschen Hochzeit – auch zu einer russischen Hochzeit. Brautpaare sind gut beraten, den Gästen bereits im Vorfeld mitzuteilen, was sie sich wünschen bzw. was sie brauchen. Wenn es eine Wunschliste gibt, müssen sich die Gäste absprechen, wer welches Geschenk besorgt. Das kann aber auch zum Aufgabengebiet eines Tamada gehören, bei dem alle Informationen zusammenfließen.
Oft wünscht sich das Brautpaar Geld, damit sich beide selbst aussuchen können, was sie noch benötigen und was ihnen gefällt. Manchmal investieren sie das Geld in ihre Flitterwochen. Geldgeschenke sind auf Hochzeiten also kein Zeichen der Einfallslosigkeit. Wer dem Brautpaar besonders nahesteht, schenkt tendenziell mehr Geld. Doch bleiben Sie diskret und achten Sie auf gängige Verhaltensregeln bei einer Hochzeit. Niemand muss wissen, wie viel Geld Sie dem Brautpaar schenken. Geben Sie Ihr Geldgeschenk in ein Kuvert mit Glückwünschen und Ihrem Namen. So wissen die frisch Vermählten, bei wem sie sich bedanken können.
Fazit
Alle, die schon auf mehreren russischen Hochzeiten zu Gast waren, wissen, dass keine Feier gleich abläuft. Während es manche Paare lieben, möglichst alle Traditionen in ihre Feierlichkeiten zu integrieren, entscheiden sich andere für nur einige ausgewählte, traditionelle Elemente. Fest steht, dass jede russische Hochzeit individuell ist. Überraschungen für die Gäste und das Brautpaar gelingen vor allem dann, wenn ein Tamada das Moderieren einer Hochzeit übernimmt. Denn er sorgt für einen reibungslose und unterhaltsame Hochzeit.
Russische Hochzeiten haben sehr lebendige, traditionelle Elemente, die auch in die Gestaltung deutscher Hochzeiten einfließen können. Das sorgt im Zusammenspiel mit anderen traditionellen Elementen für Abwechslung und vielleicht für ungewöhnliche und neue Variationen.
Quellen
- Beitragsbild: Rothaarige Braut, Pixabay.
- Tischdeko für die Hochzeit, Adobe Stock.
- Brautschuh, Adobe Stock.
- Brot und Salz, Adobe Stock.